Unser Hauptziel besteht darin, Ihre Tondokumente originalgetreu auf die Schallplatte zu übertragen. Es ist daher zunächst wichtig, dass Sie mit dem Master, welches Sie uns für den Schnitt zur Verfügung stellen, zufrieden sind!
Bei der Produktion und der Nachbearbeitung ("Mastering") eines für die Schallplattenproduktion vorgesehenen Tondokuments bitten wir aber, folgende Hinweise zu beachten:
Je nach Zielgruppe, Verwendungszweck und Format der Schallplatte sollten zunächst bestimmte Spielzeiten nicht überschritten werden. Die Schallplatte ist grundsätzlich in der Lage, alle Details einer Stereo-Audio-Produktion aufzunehmen; Haupteinschränkungen betreffen den Hochton-Bereich und die Unterschiede zwischen den Kanälen.
Intensive Höhen, wie "S"- und "F"-Laute bei Sprache und Gesang, vordergründige Hi-Hats, Becken, Chimes und andere höhenlastige Instrumente, höhenbetonte synthetische Klänge, oder Quietsch- und Piepsgeräusche sind häufiger Anlass für Abtastverzerrungen während der Wiedergabe, sie können auch schon beim Schnitt Probleme hervorrufen. Pauschale Maßnahmen, wie z.B eine Einschränkung der Frequenzbandbreite, sind oft unzureichend: Ein Signal mit viel Energie im Bereich um 7 kHz kann große Probleme hervorrufen, ein moderates Obertonspektrum bis 20 kHz dagegen kaum. Die Dosis macht das Gift.
Was die tiefen Frequenzen betrifft: Signale unterhalb 15 Hz dürfen nicht vorkommen! Sie können die Schneidvorrichtung beschädigen und bei der Schallplatten-Wiedergabe sind durch solche Signale hervorgerufene unkontrollierte Eigenbewegungen des Tonarmes sehr wahrscheinlich. Davon abgesehen ist der Frequenzbereich unterhalb 20 Hz akustisch sinnlos.
Je nach Abtastbedingungen kann die Wiedergabequalität insgesamt, besonders aber den Bereich der Höhen betreffend, zur Schallplatten-Mitte hin sinken. (Info) Sind mehrere Titel für eine Schallplattenseite vorgesehen, sollte - wenn möglich - die Titelfolge also auch danach entschieden werden, wie wichtig jeweils eine originalgetreue Wiedergabe ist und wie intensiv jeweils der Höhenbereich genutzt wird. Eventuell kommt in diesem Zusammenhang ein Rückwärtsschnitt in Frage.
Starke Unterschiede zwischen den Kanälen können ebenso Abtastverzerrungen begünstigen. Im Tieftonbereich sollten Unterschiede besonders gering gehalten werden, da die Rillenmodulation ansonsten die sichere Führung des Abtasters in der Rille beeinträchtigen könnte, abgesehen von schneidtechnischen Beschränkungen. Weist eine Audio-Produktion große Unterschiede zwischen den Kanälen auf, benötigt der Schnitt auch mehr Platz; es steht so gegebenenfalls weniger Spielzeit auf der Schallplattenseite zur Verfügung und/oder fällt der Überspielpegel niedriger aus.
Einen ausführlichen Einblick in die Thematik der Audio-Produktion für die Schallplatte erhalten Sie in unseren "Häufigen Antworten".